Sonntag, 5. Juni 2011

KW 22

Diese Woche begann mal ganz gemütlich mit dem ersten Feiertag seitdem ich hier bin. Davon gibt’s nur 10 pro Jahr und auch die Urlaubstage sind um einiges weniger als man das in Europa gewöhnt ist. Darum gehen hier viele auch an einem Feiertag zur Arbeit um sich diesen freien Tag aufzusparen und später zu einem längeren Urlaub zusammenzufassen. Wir nutzten den Memorialsday für einen kleinen Strandausflug nach Galveston. Bilder dazu will ich euch mal ersparen, denn es war mit Abstand der hässlichste Strand den ich je gesehen habe. Aber nein, das liegt nicht an dem Ölunglück von letztem Jahr, sondern einfach daran das die Golfströmung all den Dreck und Schlamm vom Mississippi Richtung Westen schwemmt. Auch vom letzten Hurrikan Ike vor drei Jahren hat sich die Insel noch nicht ganz erholt. Und ja,.. die Amis steuern noch ihren Extrabeitrag zur Hässlichkeit bei, indem sie ihre Trucks natürlich gleich neben dem Strandtuch parken müssen und jeder seinen eigenen Grill und laute Musik mitbringt, aber gut… so sind sie halt die Texaner ;-)

Zurück zur Arbeit machten wir dann mal ganz zufällig einen großartigen Fund im „Hinterland“ des JSC Geländes. Eine alte Titan-Gemini-Rakete in voller Größe,- das Vorgängerprogram von Apollo in welchem wertvolle Erkenntnisse für die Mondmission erlangt werden konnten.

Außerdem standen am Donnerstag und Freitag zwei Postflightmeasurements mit den Astronauten Cady Coleman und Paolo Nespoli an. Diese kamen gerade via Sojuskapse in Kasachstan von ihrem halbjährigen ISS Aufenthalt zurück zur Erde und machten im Februar die gleichen Spinal-Elongation Messungen wie wir sie vorletzte Woche bei zwei weiteren Astronauten durchführten. Im Rahmen des gesamten Projekts werden diese Daten zum Vergleich davor, während und nach ihrem Weltallaufenthalt gemessen.

Außerdem stand am Donnerstag noch die „STS-134 Crew Return Ceremony“ am Ellington Airfield am Programm. Eine kleine traditionelle Feier am NASA Flughafen unweit des JSC wo die Astronauten zurück „Daheim“ begrüßt werden. Obwohl sie in Florida starten und landen, leben und arbeiten die Astronauten hauptsächlich hier in der Umgebung.

Eine alte Gemini-Titan Rakete.


Die Gemini-Kapsel (nur das schwarze Stück) in welcher zwei Astronauten bis zu 14 Tage im Weltall ausharren mussten.

Das stille Örtchen am Space Shuttle ;-)

Hier ist schon mehr los: der Commanderseat.

Einstiegsluke zum Space Shuttle.

Der italienische ESA Astronaut Paolo Nespoli nachdem wir ihn vermessen haben. Er ist normalerweise 189cm groß, wuchs im Weltall auf ca. 194cm an und ist mittlerweile wieder fast so "klein" wie vorher.
Dass Ihm die Schwerkraft erst seit 12 Tagen wieder hat, ist ihm leicht anzuerkennen: blasse Haut und dünne Beine.

Empfang der Vorletzten Space Shuttle Crew 134 am Ellington Airfield.
Commander Mark Kelly und Pilot Gregory "Box" Johnson sind die beiden Astronauten ganz links (im blauen Anzug) welche wir vorletzte Woche vermessen hatten.

NASA - Privatjet am Elligton Flughafen.

Ja... so sehen sie wirklich aus. Polizisten und Sheriffs in Texas. ;-)

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